Evo 43: Eine wandlungsfähige und innovative Yacht
Valerio Rivellini ist einer der wenigen Yachtdesigner, deren visionäre Konzepte Realität wurden. Die meisten „Traumschiffe“ schaffen es nie weiter als das elektronische Reißbrett, weil sie zu abgedreht oder zu unpraktisch sind, um je in Serie zu gehen.
Aber Rivellini und sein Unternehmen, Studio Tecnico Rivellini, sitzen in Italien – einem Land, dessen Autobauer und Modedesigner immer wieder zeigen: Extreme Ideen müssen nicht im Abfalleimer landen. Rivellini ist mit Rosario Mercuri befreundet, dem Miteigentümer der Sea Engineering Group, die Boote unter den Markennamen Blue Ice und Blu Martin baut. „Im vorletzten Sommer war ich mit Rosario beim Segeln und wir unterhielten uns darüber, wie nett es wäre, wenn wir den Platz auf dem Boot verdoppeln könnten,“ erinnert sich Rivellini. „Damit fing alles an. Wir beschlossen, ein innovatives Boot zu entwickeln, das in Design und Technologie Maßstäbe setzen würde.“
Die Highlights der Evo 43
Das Ergebnis der Kooperation von Rivellini und der Sea Engineering Group ist die Evo 43 mit einem vergrößerbaren Bereich im hinteren Cockpit. Das Konzept selbst ist nicht neu: Die Wider 42, Express-Cruiser italienischer Provenienz, der vor fünf Jahren vorgestellt wurde, hat ebenfalls ein angesiedeltes Cockpit, an dessen Seiten sich Rumpf- und Deckelemente ausfahren lassen.
Ähnlich funktioniert das Prinzip bei der Evo 43, allerdings näher am Heck. Mit dieser Erweiterung, die sich über eine Smartphone- oder Tablet-App auslösen lässt, vergrößert sich der Deckbereich um 40 Prozent auf 25 Quadratmeter. „Wir entschieden uns dafür, die Erweiterungsmöglichkeit an das Bootsheck anstatt mittschiffs zu legen,“ erläutert Rivellini. „Denn dort ist doch die eigentliche Action.“
Grundpreis der Evo 43, auf der unter Deck vier Personen übernachten können, ist 600.000 $. Die Yacht war bei ihrer Premiere im Rahmen des Cannes Yachting Festival im September die Sensation – sowohl aufgrund ihrer Form als auch ihrer Verwandlungsfähigkeit. Die 13 Meter Yacht kombiniert geschickt Retro- und moderne Elemente: ein vertikaler Bug mit einem Teakholzdeck, dazu ein schwarzer Rumpf mit keilförmigen Windschutzscheiben.
„Ich bin mit Star Wars und Batman aufgewachsen,“ so Rivellini. „Ich liebe Tarnkappenbomber und Lamborghinis. Schon öfters habe ich gehört, dass die Evo 43 ‚Darth Vaders Yacht‘ genannt wurde – und wahrscheinlich haben mich diese wirklich Geschichten inspiriert.“