Eine Klasse für sich
Wer Marrakesch hört, denkt vermutlich zuerst an die schmalen, verwinkelten Gassen der Medina, dem Herzstück der marokkanischen Stadt. An Marktstände, auf denen Waren in leuchtenden Farben aufgetürmt sind und sich Gerüche von exotischen Gewürzen mit denen von frisch verarbeitetem Leder vermischen. An Schlangenbeschwörer und Musiker, die auf dem Djemaa-el-Fna-Platz ihre Tiere zum Tanzen bringen. Doch nur wenige Fahrminuten entfernt vom quirligen Treiben der Altstadt, kann man einen anderen Teil von Marrakesch erleben. Einen Ort, der einen aufatmen lässt.
Private Villen mit eigenem Butler
Genau hier hat Mandarin Oriental sein erstes und einziges Resort auf dem afrikanischen Kontinent eröffnet. Von den Eingangsstufen aus überblickt man den imposanten Garten, der sich über eine Fläche von 20 Hektar Land erstreckt. Sein Mittelpunkt bildet eine Wasserlandschaft, in die auch der Gemeinschaftspool eingebettet ist. Ringsherum wurden Palmen, Feigenkakteen und Rosensträucher gepflanzt. Die schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges erscheinen am Horizont greifbar nah. Statt gewöhnlichen Hotelzimmern verteilen sich auf dem Gelände 54 private Villen, neun weitere Suiten sind im Hauptgebäude untergebracht.
Hat man erstmal einen Fuß in seine Villa gesetzt, lässt man sich nur schwer davon überzeugen, diese wieder zu verlassen. Die ockerfarbenen Wände werden von duftenden Bougainvillea-Blüten bedeckt, auf den Sonnenliegen hat jemand Handtücher und Strohhüte ausgebreitet. Wer morgens die Schiebetür seines Schlafzimmers öffnet, hat vom Bett aus direkten Zugang zum Pool. Das geräumige Innere bietet genug Platz für die ganze Familie (die größte Villa misst 1000 Quadratmeter und startet ab 5.500 Euro pro Nacht). Das Badezimmer trumpft mit Spa-ähnlichen Annehmlichkeiten auf: Die Dusche lässt sich per Knopfdruck in ein Hammam verwandeln, ein Jacuzzi lädt zum Entspannen ein.
Orientalische trifft auf kantonesische Küche
Zu jeder Villa gehört ein persönlicher Butler, der dafür sorgt, dass während des Aufenthalts keine Wünsche offen bleiben. Jemand möchte das weitläufige Resort mit einem Fahrrad erkunden? Im Handumdrehen steht ein dunkelblaues Hollandrad vor seiner Tür bereit. Ausflüge wie Golfspielen, Kamelreiten und Ballonfahrten werden organisiert und individuellen Bedürfnissen angepasst. Nicht einmal zum Essen muss man seine Villa verlassen: Ein privater Koch bereitet in der Outdoor-Küche typisch marokkanische Gerichte zu, die bei Kerzenschein, Fackeln und traditioneller Musik serviert werden.
Dabei lohnt es sich, außerhalb der eigenen vier Wände zu essen: Zum Mandarin Oriental Marrakesch gehören fünf Restaurants: Mittags bekommt man im „Pool Garden“ leichte, mediterrane Gerichte in entspannter Atmosphäre. Ein besonderes Erlebnis bietet der „Vegetable Garden“, ein farm-to-table-Konzept, bei dem im Gemüsegarten des Resorts gespeist wird. Einen Aperitif nimmt man am besten im „Tent“ ein, einem Zelt, das im Garten aufgespannt ist. Danach geht es ins „Shirvan“ oder ins „Ling Ling by Hakkasan“. Sternekoch Akrame Benallal nimmt seine Gäste im „Shirvan“ mit auf eine kulinarische Reise entlang der Seidenstraße. Hier gibt es Tacos mit karamellisiertem Lamm, gerösteten Blumenkohl mit Orangenblüten und Dorade im Bananenblatt. Ausgelassener geht es im „Ling Ling by Hakkasan“ zu: Auf dem Menü stehen kantonesische Gerichte wie Tigergarnelen mit Wasabi-Mayonnaise und Dim Sum, die nach dem Sharing-Prinzip auf den Tisch kommen. Zum Dessert unbedingt den süßen Kaviar mit dunkler Schokolade und Tonkacreme probieren.