Gucci erobert Wimbledon
Es ist ein ungewöhnlicher Anblick: Als Jannik Sinner bei seinem Auftaktmatch gegen Francisco Cerundolo den Platz betritt, sind alle Blicke auf seine Sporttasche gerichtet. Der Grund? Der 21-jährige Tennisspieler verstößt damit gegen die strenge Kleiderordnung von Wimbledon. Diese sieht vor, dass die Spielerkleidung weiß sein muss – davon ausgenommen sind nicht einmal die Sohlen der Schuhe. Der Profi setzt damit gleich zwei modische Statements, denn bei seiner Tasche handelt es sich um nichts geringeres als eine Maßanfertigung von Gucci.
Statt in klassischem Weiß kommt die beigefarbene Duffle Bag in charakteristischem GG-Monogramm daher und sticht mit ihrem ikonischen Webstreifen in Rot und Grün auf dem sonst so einheitlichen Centre Court besonders ins Auge. Verziert ist die Tasche außerdem mit den goldenen Initialen des Italieners. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Turniers, dass ein Spieler ein maßgefertigtes Produkt einer Luxusmarke zur Schau stellt und die erste Partnerschaft, die Sport und Luxusmode auf diese Weise zusammenbringt.
Reisegepäck hat bei Gucci dagegen eine langjährige Tradition. Als junger Mann hat Guccio Gucci als Portier im Londoner Savoy Hotel gearbeitet, bevor er in Florenz sein eigenes Lederwarenunternehmen gründete. Jannik Sinner, der auf der Weltrangliste aktuell den achten Platz belegt, ist seit einem Jahr als Markenbotschafter für das Label tätig. Dass sein jüngster Auftritt für Gesprächsstoff sorgen würde, dürfte man in Italien gelassen sehen, schließlich wurde der Entwurf mit Wimbledon abgesprochen. Aus dem Match am Sonntag ging also nicht nur Sinner als Sieger hervor – sondern auch Gucci.