Hublot-CEO Ricardo Guadalupe lässt sich nicht bremsen
In den vergangenen fünf Jahren konnte die Anzahl der Boutiquen von 86 auf 128 gesteigert werden, die Zahl der in Eigenregie betriebenen Verkaufspunkte hat sich in diesem Zeitraum fast verdoppelt. Ein Geheimnis dieses Erfolgs liegt in der Zusammenarbeit mit Künstlern wie Takashi Murakami, Richard Orlinski oder Maxime Plescia- Büchi vom Tattoo-Studio Sang Bleu. Allesamt Partnerschaften, die das Uhrendesign von Hublot beeinflussen und einzigartig machen.
Spezialisierung auf Keramik hat sich ausgezahlt
Einzigartig ist auch die „Art of Fusion“, wie man in Nyon die Verbindung von Tradition und Innovation, insbesondere im Materialbereich, nennt. Hier erwies sich die frühe Spezialisierung auf den Werkstoff Keramik als klug. Einst sei man, so Guadalupe, der Meinung gewesen, dass das Gewicht einer Uhr für deren Qualität stehe. Heute aber sei oftmals das Gegenteil der Fall. Neben der Ergonomie werde es auch immer wichtiger, die Uhr am Handgelenk nicht mehr übermäßig stark zu spüren.
Der Trend geht zu kleinen Uhren
Rund 50 000 Uhren verkaufte Hublot laut Schätzungen von LuxeConsult und Morgan Stanley Research im Jahr 2021. Der Umsatz wird auf 665 Millionen Euro geschätzt und liegt damit bereits über dem Vor-Corona-Niveau.
Die Zukunft der Branche sieht der 57-jährige Neuenburger in wieder kleiner werdenden Uhren. Der Trend gehe klar in Richtung 40 Millimeter. Und zu Integraluhren, wie sie bereits in den 1970er-Jahren modern waren. Damals durchlebte die Uhrenindustrie gerade ihre größte Krise, ausgelöst durch billige Quarzuhren. Eine Gefahr, die er in den heutigen Smartwatches nicht sieht. Mechanische Uhren seien heute zu Kunstwerken geworden, für die sich auch die junge Generation interessiere.