Eddie Redmayne: „Ich hoffe, ich bin ein Gentleman”

Spätestens seit dem Jahr 2015 kennt die Welt Eddie Redmayne. Da nämlich erhielt der 41-Jährige den Academy Award, besser bekannt als Oscar, für die Darstellung von Stephen Hawking in Die Entdeckung der Unendlichkeit. Nicht minder erfolgreich war er als Zoologe Newt Scamander in der Phantastische Tierwesen-Reihe und als Serienkiller in The Good Nurse.

Herr Redmayne, was bedeutet es, ein Gentleman zu sein?

Ich hoffe, ich bin einer. Mein Vater ist es auf jeden Fall, er hat klassische Eleganz, ist zurückhaltend, aber in allem, was er macht, liegt ruhige Lebendigkeit. Und er hat einen wirklich guten Schneider. (lacht)

Auch Sie sind gern gut angezogen, wenngleich etwas extravaganter...

Ja, wobei das früher nicht immer beabsichtigt war. Denn ich habe eine Rot-Grün-Sehschwäche, was bedeutet, dass es vorkommt, dass ich beide Farben verwechsele. Bevor ich einen Stylisten hatte und meine Frau mich beriet, war ich dafür bekannt, dass meine Outfits eine völlige Katastrophe waren.

Ihre Uhren sind aber dezent. Der Einfluss Ihres Vaters?

Ja, durchaus. Als ich fünf Jahre alt war, bekam ich meine erste Kinderuhr. Mein Vater hatte eine Omega De Ville, sehr schön, sehr klassisch und ein echter Schatz für ihn. Das war irgendwie mein Vorbild.

Welche Rolle hat Ihnen gezeigt, wie kostbar Zeit ist?

Sicherlich die von Stephen Hawking. Bei einer Erkrankung, wie er sie hatte, bekommt man ja ein Zeitlimit für sein Leben gesetzt. Als er mit 21 Jahren heiratete, war er überzeugt, dass er höchstens noch zwei Jahre zu leben hatte. Keine Zeit zu verschwenden, jeden Moment zu genießen versteht man richtig, wenn es so ein Limit gibt.

Was tun Sie, wenn Sie unerwartet eine Stunde Freizeit haben?

Klavier spielen. Obwohl ich es nicht gut kann. Aber es zu üben ist so aufwendig, dass man an nichts anderes denken kann. Das ist gut für mich, erdet meine Gedanken.

Was tun Sie gegen Stress?

Ich erledige meine Arbeit am besten, wenn ich mich ganz darauf einlasse und mich gut auf Rollen vorbereite. Das braucht viel Zeit, und die fordere ich ein. Und ich nehme mir Zeit, um mit meiner Familie zusammen zu sein, ein normales Leben zu führen und meine Seele positiv aufzuladen, bevor ich mich auf neue Dinge stürze.