Luxus-Privatjets der Extraklasse
Extravagante Ausstattung im Privatjet
Der Job eines Flugzeugbauers erfordert ein hohes Maß an Kreativität. Das gilt besonders für die Firmen, die auf maßgeschneidertes Kabinendesign spezialisiert sind. Sie stehen im stetigen Wettbewerb miteinander, die effizientesten, attraktivsten und bequemsten Kabinen für ihre anspruchsvollen Kunden zu konzipieren. Ziel der Privatjet-Anbieter ist es, ihren Kunden einen Privatjet anzubieten, der innen so individuell gestaltet ist, dass sie hier in entspannter Atmosphäre ihren Geschäften nachgehen oder einfach nur relaxen können.
Die Privatjet-Anbieter haben zwei Möglichkeiten, einen Luxus-Privatjet mit spezieller Kabine zu kreieren. Sie nutzen entweder einen fabrikneuen Jet noch ohne Innenausstattung oder rüsten einen älteren Jet komplett nach. Für das Kabinendesign werden die leichtesten Materialien verwendet und der begrenzte Kabinenraum bestmöglich genutzt. Das alles entsprechend internationaler Luftfahrtstandards, um sicher zu stellen, dass Konstruktionen und Materialien sicher und funktionsgerecht sind. Schließlich erreichen die Jets Geschwindigkeiten von fast 900 Stundenkilometer in Flughöhen von mehr als 12.000 Metern.
Jede freie Fläche im Luxus-Privatjet wird genutzt
Dabei ist eine gewichtsparende Bauweise unerlässlich. Jedes Gramm, das der Privatjet-Anbieter bei der Innenausstattung einsparen kann, erlaubt eine höhere Kraftstoffkapazität, was die Reichweite des Flugzeugs erhöht. Die Gewichtseinsparung reduziert auch den Kraftstoffverbrauch, dieser wiederum die Betriebskosten. Laut einer Schätzung von Colin Sirett, Leiter der Forschung und Technologie für Airbus in Großbritannien, kann ein zusätzliches Kilo ungefähr 900 Millionen Euro an zusätzlichen Betriebskosten im Laufe der gesamten Nutzungsdauer eines Flugzeuges bedeuten. Obwohl sich Colin Sirett bei seiner Aussage auf Passagierflugzeuge bezog, wissen die Anbieter für maßgeschneidertes Kabinendesign, dass jedes Pfund auch für einen Privatjet äußerst wichtig ist. „Wir haben festgestellt, dass wir eine bessere Schalldämmung erreichen können, wenn wir die Materialien besser schichten und staffeln“ berichtet Daron Dryer, der stellvertretende Direktor der Ingenieursabteilung von Comlux America, die VIP-Kabinen in großen Passagierflugzeugen von Boeing, Airbus und anderen Herstellern ausrüstet oder umbaut.
Die Anbieter halten auch Schritt mit der neusten Technologie. Sie integrieren diese in die Kabinendesigns. Denn die Besitzer von Luxus-Privatjets und Charterflugzeugen haben hohe Ansprüche. „Wenn man in einem modernen Auto zu seinem Flugzeug gebracht wird, dann will man keinen Rückschritt machen, wenn man in sein Flugzeug steigt,“ sagt Dryer. „Wir müssen die ganze moderne Technologie, all die benutzerfreundlichen Oberflächen, welche die Kunden in ihren Luxusfahrzeugen erwarten, einbauen und sogar noch übertreffen.“ Ein Privatjet muss besonders innen überzeugen.
Multifunktionale Innenausstattung vor Privatjets
Dryer betont, dass neue Materialien und Produkte auch ganz neue Möglichkeiten für eine multifunktionale Innenausstattung im Luxus-Privatjet eröffnen. „Die Bauteile der Bordküche, wie zum Kaffee- und Espressomaschinen und selbst Kochflächen werden immer leichter und zugleich ästhetisch ansprechender“ sagt der Ingenieur. „Vorher mussten wir sie hinter Raumteilern und Trennwänden verstecken. Jetzt sind wir in der Lage, sie in das Kabinendesign zu integrieren.“ Somit kann man denselben Raum zum Essen, Arbeiten oder für gesellschaftliche Zwecke nutzen. Diese neuen Einbauteile gestalten einen offenen und modernen Raum mit einigen größeren Flächen anstelle von vielen kleineren Räumen.
Comlux gehört zu den Privatjet-Anbietern, die den Trend für den neuartigen Einsatz von Bildschirmen mit organischen Leuchtdioden (OLED), die auch bei Fernsehern verwendet werden, vorausgesehen haben. Das Unternehmen nutzt sie, um große simulierte Fenster zu bauen, die den Eindruck vermitteln, dass man durch den Flugzeugrumpf in den Himmel schaut. Doch sie lassen sich auch für praktische Zwecke einsetzen. „Die Bildschirme sind so dünn, dass man sie auf einer Oberfläche anwenden kann, um einen Touchscreen zu entwerfen oder ein Kunstwerk darauf zu projizieren“ so Dryer.
Kohlefasern und andere Verbundwerkstoffe ermöglichen es Ingenieuren, das Flugzeuggewicht eines Luxus-Privatjets bei gleichzeitiger struktureller Stärkung zu minimieren. Diese Materialien werden jetzt immer begehrter für das Innere eines Privatjets. Flying Colours Corp. ist eine Firma mit Hauptsitz im kanadischen Ontario, die Flugzeuge und Kabinen instand hält, modernisiert, ausrüstet und umbaut. So haben die Spezialisten eine überwiegend aus Kohlefasern konstruierte Kabine in eine Bombardier Challenger 850 gebaut. Laut der Firma hat der Kunde die Materialien aus rein ästhetischen Gründen gewählt, um das Furnierholz der Tische, der Bordküche und der Trenn- und Seitenwände durch schwarze und graue Akzentfarben auszutauschen. So erstrahlt der Privatjet innen in ganz neuem Glanz.
„Wir haben viele Anfragen für leichtgewichtige Bodenbeläge in vielfältigen Farben aus echtem Granit“ bestätigt Kate Ahrens, die stellvertretende Leiterin der Designabteilung bei Flying Colours. Andere Designtrends schließen die Verwendung von leuchtenden Farben für Lederpolster und Teppiche mit ein. Im Trend liegt hochglänzender Lederbezug, sagt Ahrens. „Kunden wollen bei ihrer Sitzgestaltung und Lederauswahl meistens etwas Neues wagen.“
Flying Colours hat sein erstes maßgeschneidertes Kabinendesign in einen Helikopter eingebaut. Das neue Innere des Sikorsky S-92 für neun Passagiere verfügt über einen leichtgewichtigen Granit-Bodenbelag, weiße Ledersitze mit grellblauen Einsätzen aus Krokodilleder und einer Verkleidung aus Holzfurnier mit hochglänzender Verarbeitung.
Multifunktionale Innenausstattung vor Privatjets
Weiterhin sagt er, dass neue Materialien und Produkte auch ganz neue Möglichkeiten für eine multifunktionale Innenausstattung im Privatjet eröffnen. „Die Bauteile der Bordküche, wie z.B. Kaffee- und Espressomaschinen und selbst Kochflächen werden immer leichter und zugleich ästhetisch ansprechender“ sagt Dryer. „Vorher mussten wir sie hinter Raumteilern und Trennwänden verstecken; jetzt sind wir in der Lage, sie in das Kabinendesign zu integrieren. Somit kann man denselben Raum zum Essen, Arbeiten oder für gesellschaftliche Zwecke nutzen. Diese neuen Einbauteile gestalten einen offenen und modernen Raum mit einigen größeren Flächen anstelle von vielen kleineren Räumen.
Comlux gehört zu den Firmen, die den Trend für den neuartigen Einsatz von Bildschirmen mit organischen Leuchtdioden (OLED), die z.B. bei Fernsehern verwendet wird, voraussehen. Kabinendesign-Anbieter sind in der Lage, große simulierte Fenster zu bauen, die einem den Eindruck vermitteln, dass man durch den Flugzeugrumpf in den Himmel schaut. Derzeit werden sie für weltliche Zwecke genutzt. „Die Bildschirme sind so dünn, dass man sie auf einer Oberfläche anwenden kann, um einen Touchscreen zu entwerfen oder ein Kunstwerk darauf zu projizieren“ so Dryer.
Kohlefaser und andere Verbundwerkstoffe ermöglichen es Ingenieuren, die an der Boeing 787 Dreamliner und dem Airbus A350 gearbeitet haben, das Flugzeuggewicht bei gleichzeitiger struktureller Stärkung zu minimieren. Diese Materialien werden jetzt immer begehrter für das Kabinendesign. Flying Colours Corp. ist eine Firma mit Hauptsitz in Ontario, die Flugzeuge und Kabinen instand hält, modernisiert, ausrüstet und umbaut. Letztes Jahr haben sie eine überwiegend aus Kohlefaser konstruierte Kabine für einen Kunden eines Bombardier Challenger 850 gebaut. Laut der Firma hat der Kunde die Materialien aus rein ästhetischen Gründen gewählt, um das Furnierholz der Tische, der Bordküche und der Trenn- und Seitenwände mit schwarzen und grauen Akzentfarben auszuwechseln.
„Wir haben viele Anfragen für leichtgewichtige Bodenbelege in vielfältigen Farben aus echtem Granit“ bestätigt Kate Ahrens, die stellvertretende Leiterin der Designabteilung bei Flying Colours. Andere Designtrends schließen die Verwendung von leuchtenden Farben für Lederpolster und Teppiche mit ein. Im Trend liegt hochglänzender Lederbezug, sagt Ahrens. „Kunden wollen bei ihrer Sitzgestaltung und Lederauswahl meistens etwas Neues wagen.“
Flying Colours hat sein erstes maßgeschneidertes Kabinendesign für einen Sikorsky S-92 Helikopter für neun Passagiere eingebaut. Das Kabinendesign verfügt über einen leichtgewichtigen Granit-Bodenbelag, weiße Ledersitze mit grellblauen Einsätzen aus Krokodilhaut und einer Verkleidung aus Holzfurnier mit hochglänzender Verarbeitung.
Privatjet-Design aus dem 3D-Drucker
Die 3D-Drucktechnik hat die Grenzen des Kabinendesigns erweitert. Greenpoint Technologies aus dem USA hat sich mit dieser Technologie auf das Design und die Anfertigung von Innenausstattungen für Boeing Business-Jets spezialisiert. Für die Anfertigung diverser Teile entwerfen die Ingenieure von Greenpoint dreidimensionale Modelle auf dem Computer und exportieren diese dann direkt zum 3D-Drucker. Dieser Vorgang ist besonders praktisch — und kostengünstig —, um maßgeschneiderte Kabinenteile mit komplexen Konstruktionen zu entwerfen. Die begehrtesten Komponenten von Greenpoint-Kunden sind leichtgewichtige Steinfurniere, Hartholzböden, über elektronische Sensoren gesteuerte Türen und Wände, die aus digitalen OLED-Bildschirmen bestehen, ähnlich wie jene, die Comlux als virtuelle Panoramafenster in Kabinen vorsieht. „Im Grunde versuchen wir, den Kunden denselben Lebensstil im Flugzeug zu bieten, den sie auch am Boden hätten“ sagt Dryer von Comlux, „und sie sollten auf nichts verzichten, nur weil sie gerade in einem Jet unterwegs sind.“
Die Luxus-Privatjets der Stars
Von Anfang an rechneten Bill Lear und andere Flugzeugbauer von Luxus-Privatjets mit der Unterstützung von Prominenten — nicht nur für ihre Produkte, sondern auch für den Lebensstil, der mit dem Besitz eines solchen Jets assoziiert wird. Frank Sinatra wurde 1965 zum Trendsetter, als ihm einer der ersten Exemplare des Learjets 23 geliefert wurde. Er benannte es nach seiner jüngsten Tochter, Christina II. Eine Woche nach dem Erhalt seines Flugzeugs flog Sinatra zum Newport Jazz Festival. Der Auftritt war ein Meilenstein in seiner Karriere als Sänger.
Nach heutigen Maßstäben hatte der Learjet 23 nicht viel Platz: Es gab nur zwei Ledersitze im hinteren Bereich, einen Sitz an der Backbordseite in der Nähe der Türöffnung, einen Diwan für drei bis vier Personen auf der Steuerbordseite und in Sinatras Flugzeug einen ausklappbaren Spieltisch. Sein Learjet enthielt auch einen Spirituosenschrank, dessen Inhalt Sinatra bei der Überwindung seiner Flugangst half. Sinatras Butler, ein ehemaliger Marineoffizier, musste vor jedem Flug alle Flughäfen auf der geplanten Strecke anrufen, um die Wettervorhersage noch einmal zu überprüfen.
Der eigentliche Reiz für Sinatra und seine Rat-Pack-Freunde bestand darin, dass sie schnell zwischen Los Angeles, Las Vegas und Sinatras Domizil in Palm Springs pendeln konnten. Mit Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 800 Stundenkilometer ermöglichte der Jet übereilte Abreisen. Das erwies sich als äußerst nützlich. Auf einer Geburtstagsfeier für Dean Martin in der Polo Lounge in Beverly Hills gerieten Sinatra und Martin in Streit mit anderen Gästen. Als sie am nächsten Morgen auf einem nahegelegenen Flughafen den Learjet bestiegen, hatte Martin ein blaues Auge und Blut auf seinem Hemd, Sinatra trug eine provisorische Armschlinge. In nur wenigen Minuten waren sie auf und davon in Richtung eines anderen Bundesstaates. Dort konnten sie die neueste Nachrichtensendung abwarten und ihre Verletzungen weitab vom Medienrummel auskurieren.
Sinatra und Mia Farrow flogen in diesem Jet auf Hochzeitsreise nach Südfrankreich. Er lieh Elvis Presley den Jet, als dieser mit Priscilla durchbrannte. Marlon Brando und Sammy Davis Jr. flogen damit nach Mississippi, um am Protestmarsch der Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King teilzunehmen und Dean Martin liebte es, damit zu Filmaufnahmen zu fliegen. Sinatra verkaufte den Learjet 1967 und legte sich dann einen deutlich größeren Gulfstream-II-Jet zu.
Luxus-Privatjet von Elvis Presley
Elvis war vom Reisen im Privatjet so beeindruckt, dass er sich selbst zwei Jets zulegte. Als erstes kaufte er sich einen Corvair-880-Jet, ein Schmalrumpfflugzeug, welches er 1975 erwarb. Er bezahlte umgerechnet 225.000 Euro und gab dann noch weitere 315.000 Euro aus, um das Interieur nach seinen Wünschen ausstatten zu lassen. Dadurch verfügte der Privatjet innen über eine Lounge im vorderen Bereich mit Sitzgruppe und Diwan, einen Konferenzraum und Essbereich mit eigenem Erfrischungscenter sowie ein Schlafzimmer mit französischem Bett und Privatbad inklusive vergoldeten Wasserhähnen. Die Videoanlage des Jets war mit vier Bildschirmen verbunden, und die Audioanlage bestand aus 50 Lautsprechern. Wie Sinatra benannte Elvis sein Flugzeug nach seiner Tochter und taufte es Lisa Marie.
Kurz nach dem Kauf des Corvair-Jets erwarb er einen Lockheed Jetstar für 812.000 Euro, den während der Wartezeit auf den Abschluss der Arbeiten an der Lisa Marie nutze. Die Innenausstattung des Flugzeugs mit dem Namen Hound Dog II war weitaus konservativer. Es stellte zehn Passagiersitzplätze bereit, die im vorderen Bereich in einer Vierersitzgruppe angeordnet waren. Im hinteren Bereich war es mit einem Diwan und zwei großen Sesseln ausgestattet.
Der Jet Lisa Marie machte seinen letzten Passagierflug im August 1977, als der Schauspieler George Hamilton, Priscilla Presley und Presleys Tochter Lisa Marie von Kalifornien nach Memphis zur Beerdigung von Elvis flogen.