Eine nächtliche Ausfahrt mit dem BMW M850i xDrive Gran Coupé
Draußen dämmert es bereits, im Innern des BMW 8er Gran Coupé glimmt warmes, orangefarbenes Ambient Light im Cockpit und zeichnet die Interior-Konturen nach. Die Nacht kommt. Zeit, den Sportmodus zu aktivieren. Nur ein Knopfdruck, und es heißt: willkommen auf der Rennstrecke. Der 4,4-Liter-V8-Biturbomotor des M850i xDrive Gran Coupé bedankt sich mit tiefem Grollen. Das Auto verwandelt sich von einem komfortablen Reisegefährten zu einem präzisen Performance-Werkzeug, das gleich seine 530 PS kompromisslos ausspielt. Sprint. In nur 3,9 Sekunden beschleunigt das Auto auf Tempo 100. Das Ziel: keins. Oder vielmehr: die Route selbst. Wir starten eine Highspeed-Reise durch Europas heimliche Design-Hochburg: das neue In-Viertel Poblenou.
SB Glow
Warum gerade hier der perfekte Ort für einen Trip mit dem Luxusklasse-Sportwagen ist? Ganz einfach: Poblenou bei Nacht ist ein Traum für jeden Fahrer. Menschenleere Straßen, lange, gerade Strecken und weite Kurven, eingerahmt von futuristischer Architektur und Industriebauten des 19. Jahrhunderts. Und das mitten in der katalanischen Stilhauptstadt Barcelona. Tagsüber boomt die Gegend, zieht Künstler aus aller Welt an. Nachts bietet sie Spielraum für sportliche Ausfahrten, die sonst nur auf abgesperrten Strecken möglich sind. Ein einzigartiges Stück Autodesign trifft auf modernste Architektur. Was sie eint: kompromisslos-progressive Gestaltung.
Plaça de Willy Brandt
Das Meer und die Playa de Bogatell im Rücken geht es von der Schnellstraße 23 auf die Carrer de Badajoz, eine Gerade, die direkt auf das Herz des Viertels zuführt. Schon von Weitem überragt er alle Dächer: der Torre Glòries, ehemals Torre Agbar. Der französische Architekt Jean Nouvel hat 2004 im Auftrag der Stadt das 32-stöckige Wahrzeichen geschaffen, das den Aufbruch des Viertels in eine neue Ära markieren sollte: Aufbau statt Verfall. Von einem Industrieviertel, das seit Ende des 19. Jahrhunderts seine Bedeutung verlor, hin zum neuen, digitalisierten Distrikt.
Casa Antonia Serra i Mas
Runterschalten, Tempo drosseln – auch wenn es schwerfällt. Den Blick durch die flache Frontscheibe und das gläserne Panoramadach des Gran Coupé auf den 142 Meter hohen Turm genießen, dessen Fassade von über 4500 LEDs beleuchtet wird. Ein uneingeschränktes Panorama, denn das verglaste Dach zieht sich über den gesamten Innenraum. Rundumblick und eine Menge Platz für bis zu vier Mitfahrer. Ja, ein Sportwagen kann vier Türen besitzen. Und ja, man kann auch mit einer Körpergröße von 1,90 Meter ohne Bandscheibenvorfall einsteigen, Kopf- und Beinfreiheit genießen.
Dann: das Gran Coupé parken, aussteigen, Fotomotiv wählen. Was nicht einfach ist. Denn aus jedem Winkel strotzt das Gran Coupé vor neuen Details. Klassisch für die 8er-Serie: eine flache, maskuline Front mit extrem schmalen Frontscheinwerfern. Von der Seite: eine konsequente Coupé-Silhouette und rahmenlose Fenster. Breite Schultern prägen das Heck des Fahrzeugs, das durch den matten Lack im Farbton Frozen Bluestone metallic optisch noch massiver und athletischer wirkt. In den geradlinigen, waagerechten Fassungen der Heckleuchten fluoreszieren rote, geschwungene LED-Lichter. Es scheint, als würden die Lichter des Turms die Farbgebung des Wagens aufnehmen. Autorauschen von den Hochstraßen im Hintergrund, der Auslöser der Kamera klickt im Stakkato.
30 Jahre ist es her, dass BMW mit dem E31 die 8er-Baureihe vorgestellt hat: innovatives Design, das durch Klappscheinwerfer auffiel. Der Wagen war seiner Zeit in vielen Details fast zu weit voraus, nach rund 30 000 Exemplaren war 1999 Schluss. In den letzten Jahren entwickelten sich vor allem die nur 157-mal gebauten Alpina-Zwölfzylinder zu begehrten Sammlerobjekten. Mit dem Coupé, dem Cabrio und nun schließlich dem Gran Coupé greift BMW das Erbe der Luxus-GTs wieder auf, um es ins 21. Jahrhundert zu führen.
Die Fahrt geht weiter.
In den engen Auffahrten zu den Schnellstraßen balanciert das intelligente Allradsystem xDrive in Kombination mit der Vierradlenkung den Wagen aus: Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten, bei niedrigeren zählt Agilität beim Spiel mit den Kurven. An den Fenstern ziehen zuerst flache Bauten der ehemaligen Arbeiterquartiere vorbei, das charakteristische Eckhaus Casa Antonia Serra i Mas, dessen ehemaliger Glanz sich in morbiden Charme verwandelt hat und Poblenou den Namen Manchester Spaniens einbrachte. Ein Stopp am Hotel SB Glow, das von seinem Dachpool aus einen perfekten Blick auf das Viertel freigibt. Eigentlich bietet das Hotel keinen Valet-Service an. Mit dem Gran Coupé ist es anders: Gleich zwei Angestellte bieten an, den Wagen sicher in der Parkgarage parken zu dürfen. Wir behalten den Schlüssel bei uns.
Avinguda Diagonal
Nach den nächsten Fotos taucht der schwarze Block des Design Museum Barcelona auf. Ein Denkmal, das Poblenou sein Gesicht verleiht, einen gesamten Stadtteil in ein Designzentrum verwandelt. Das im Jahr 2000 gegründete Stadtplanungsbüro 22@ hat sich genau diesem Gedanken verschrieben und setzt ihn seitdem mit auffälligen Bauprojekten um. Anlässlich der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona hatte die katalanische Hauptstadt aus Platzgründen das Olympiagelände an den ehemaligen Hafen Poblenous gelegt. Dabei hatte sich das Potenzial des Viertels erschlossen, das seit Jahrzehnten brach lag und nur Hausbesetzern und illegalen Partys in leer stehenden Fabrikhallen Platz bot. 90 000 Menschen sollen bereits in über 4500 Unternehmen hier arbeiten.
Jetzt in der Nacht sind die Straßen leer. Ohne weiteren Halt geht es zum Außenposten der Stadt, dem alten Elektrizitätswerk, das mit drei riesigen Schornsteinen jetzt nur zwei Zwecke erfüllt: an alte Zeiten zu erinnern – und im Sonnenaufgang einen perfekten Hintergrund für das neue BMW 8er Gran Coupé zu liefern.