30 Cocktails, die jeder Hobby-Barkeeper kennen sollte

Vom Boulevardier bis zum Whiskey Sour: Mit diesen Rezepten gelingen Ihnen die ultimativen Cocktail-Klassiker auch Zuhause.
Text Jason O'Bryan & Jeremy Repanich

Gemeinsam mit Jason O’Bryan, der als Chefbarkeeper im Sternerestaurant Addison in San Diego arbeitet, haben wir uns in den letzten fünf Jahren intensiv mit der Welt der Cocktails beschäftigt. In dieser Zeit haben wir die Geschichten, die Menschen und die Orte erkundet, die unzählige Variationen der grundlegenden Cocktail-Vorlagen hervorgebracht haben. Doch so weit wir auch ausschweifen, kehren wir doch immer wieder gerne zu den Klassikern zurück. Das sind die Drinks, die die Basis des Cocktail-Kanons bilden; größtenteils alle vor der Zeit entstanden, bevor Sour-Mixes und Drinks aus der Disco-Ära die Menüs dominierten. Hier sind die 30 klassischen Cocktails, die man kennen sollte.

1

Sazerac

Der Sazerac, ein wahrer Klassiker aus New Orleans, überrascht mit seiner würzigen Tiefe, die vom Rye Whiskey herrührt – ein feiner Unterschied zum Old Fashioned, der auf den süßeren Bourbon setzt. Ihn einfach als eine weitere Variante des Old Fashioned abzutun, würde diesem Cocktail Unrecht tun. Die Peychaud's Bitters, mit ihren Noten von Kirsche und Anis, spielen hier eine entscheidende Rolle und heben sich deutlich von den Zimt- und Nelkenaromen der Angostura Bitters ab. Zusammen mit dem Hauch von Absinth und der kraftvollen Würze des Roggens entsteht ein völlig neues Geschmackserlebnis. Da der Cocktail ohne Eis serviert wird, entfalten sich seine Kräuteraromen beim Erwärmen und entwickeln sich im Glas weiter.

Zutaten:

  • 6 cl Rye Whiskey
  • 0,75 cl Demerara-Sirup
  • 4-6 Spritzer Peychaud's Bitters
  • ca. 0,4 cl (1 TL) Absinth

Zubereitung:

  1. Ein Old-Fashioned-Glas vorbereiten: Entweder im Gefrierfach kühlen oder mit Eiswasser füllen. In der Zwischenzeit die flüssigen Zutaten in einem Rührglas mit Eis verrühren – je nach Eiswürfelgröße 10 bis 30 Sekunden.
  2. Das gekühlte Glas mit Absinth ausschwenken, den Überschuss weggießen und den gerührten Cocktail vorsichtig hineingeben.
  3. Eine Zitronenzeste über dem Cocktail ausdrücken, um die ätherischen Öle freizusetzen, und die Zeste dann entfernen. Der Sazerac wird ohne Garnitur serviert.
2

Daiquiri

Es gibt zwei Arten von Daiquiris, und sie lassen sich ganz einfach in eine gute und eine schlechte Variante unterteilen. Wenn Sie bei einem Daiquiri an einen grellen Fertigmix mit billigem Rum denken, kennen Sie leider nur die schlechte Variante. „Die eine ist dieser knallbunte, zuckersüße Slush, den man in Cancún bekommt und bei dem man nach dem ersten Schluck reflexartig die Luft ableckt”, haben wir schon mal gewarnt, „und die andere ist einer der besten und einfachsten Cocktails überhaupt.” Ein echter Daiquiri besteht nur aus Rum, Limettensaft und Zucker. Er ist ein hervorragender Test, um die Fähigkeiten eines Barkeepers auf die Probe zu stellen – oder Sie mixen ihn einfach selbst, wie hier beschrieben.

Zutaten:

  • 6 cl Plantation 3-Star White Rum
  • 3 cl frischer Limettensaft
  • 2,25 cl Zuckersirup

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einen Shaker geben, Eiswürfel hinzufügen und kräftig schütteln (10-12 Sekunden).
  2. In ein gekühltes Coupette-Glas abseihen.
  3. Nach Belieben mit einer Limettenscheibe garnieren – oder pur genießen.
3

Whiskey Sour

„Gibt es ein angenehmeres Getränk als einen gut gemachten Whiskey Sour?“, fragten wir letzten Sommer, und wir sind uns immer noch nicht sicher. Whiskey, mit seiner kräftigen Statur und der vollen Eichennote, kann fast vollständig entwaffnet werden, indem man ihn mit frischem Zitronensaft kombiniert und mit Sirup ausgleicht, wie es Barkeeper seit einer gefühlten Ewigkeit tun. Wir sagen „fast“, weil man oft (aber nicht immer) einen kleinen Zusatz in Form von Eiweiß braucht.

Zutaten:

  • 6 cl Bourbon
  • 2,25 cl frischer Zitronensaft
  • 2,25 cl Zuckersirup
  • 1 Eiweiß

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einen Shaker geben. Zuerst ohne Eis schütteln, um das Eiweiß aufzuschlagen. Dann Eis hinzufügen, den Shaker verschließen und kräftig schütteln (10-12 Sekunden).
  2. In ein Coupette-, Martini- oder Old-Fashioned-Glas abseihen. Der Drink wird zunächst weiß sein, aber die Farbe entwickelt sich langsam unter der feinen Schaumkrone.
  3. Eine Zitronenzeste über dem Schaum ausdrücken, um die ätherischen Öle freizusetzen, und die Zeste dann entfernen. Den Schaum mit ein paar Tropfen oder Spritzern Angostura Bitters verzieren.
4

Queen’s Park Swizzle

Der Queen's Park Swizzle ist so etwas wie das geheimnisvolle Alter Ego des Mojitos. „Wenn der Mojito ein schöner Abend mit dem Partner ist", haben wir geschrieben, „dann ist der Queen's Park Swizzle wie ein faszinierender Fremder, der Sie an der Hand durch einen dunklen Flur zu den Klängen einer Party führt, die Sie noch nicht sehen können." Beide haben die gleiche Basis – Rum, Limette, Zuckersirup und Minze. Aber der Queen's Park tauscht die unbeschwerte Leichtigkeit des hellen Rums im Mojito gegen die üppigen Vanillenoten eines gereiften Rums aus und fügt mit Angostura Bitters einen würzigen Kick hinzu, der durch die erfrischende Wirkung von Crushed Ice verstärkt wird.

Zutaten:

  • 6 cl gereifter Rum
  • 2,25 cl Limettensaft
  • 2,25 cl Demerara-Sirup
  • 8-10 Minzblätter

Zubereitung:

  1. Minzblätter in ein hohes Glas geben. Zuckersirup hinzufügen und die Minze sanft andrücken.
  2. Das Glas zu etwa zwei Dritteln mit Crushed Ice füllen und mit einem Swizzle Stick, Barlöffel oder einfach durch Umrühren bewegen, bis das Glas außen beschlägt.
  3. Mit Crushed Ice auffüllen und mit zwei bis drei Spritzern Angostura Bitters garnieren.
  4. Mit einem Minzzweig dekorieren und mit Strohhalm servieren.
5

Mojito

Dieser Cocktail schmeckt wie ein Tag am Strand: der Mojito. Er ist leicht, erfrischend und spritzig. Es gab eine Zeit, da war der Mojito der Albtraum aller Barkeeper. Das war in den frühen 2000ern, als er total angesagt war, aber die Craft-Cocktail-Bewegung noch in den Kinderschuhen steckte. In einer Zeit, in der Jacky Cola und Wodka-Soda der Renner waren, war es für viele Barkeeper eher eine lästige Pflicht, einen Mojito zu mixen. Als man in der Cocktailwelt wieder anfing, auf frische Zutaten und die richtige Technik zu setzen, war auch die Ehre des Mojitos wieder hergestellt.

Zutaten:

  • 6 cl heller Rum
  • 2,25 cl frischer Limettensaft
  • 2,25 cl Zuckersirup
  • 10-12 Minzblätter

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einen Cocktailshaker geben und schütteln.
  2. In einem hohen Glas zusätzlich drei bis fünf Minzblätter sanft andrücken.
  3. Den Cocktail schütteln und über frisches Eis in das Glas abseihen.
  4. Mit 3 bis 6 cl Sodawasser auffüllen.
  5. Mit zwei Minzspitzen (die obersten Blätter der Pflanze) garnieren, die man umeinanderdreht, sodass eine üppige Minzexplosion entsteht.
6

French 75

Bevor Gin und Champagner ins Spiel kamen, war der French 75, offiziell „Matériel de 75 mm Mle 1897”, eine 1200 Kilogramm schwere Feldkanone, die von den Franzosen im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Was den Cocktail betrifft, hatte der French 75 sicherlich die Feuerkraft, um seinen Namen zu verdienen. Das erste überlieferte Rezept unterscheidet sich von dem, was man heute findet. Jahrelang wurde der French 75 auf Eis in einem hohen Glas serviert, im Wesentlichen ein Tom Collins, bei dem das Sodawasser durch Sekt ersetzt wurde. Die moderne Version wird in einer Flöte ohne Eis serviert. 

Klassischer French 75

  • 3 cl Beefeater London Dry Gin
  • 1,5 cl Zitronensaft
  • 1,5 cl Zuckersirup
  • 9 cl Champagner

Zubereitung: Die ersten drei Zutaten mit Eis schütteln. In eine gekühlte Flöte abseihen und mit etwa 9 cl gekühltem Champagner auffüllen.

Old School French 75 

  • 3 cl Beefeater London Dry Gin
  • 2,25 cl Zitronensaft
  • 2,25 cl Zuckersirup
  • 9 cl Sekt

Zubereitung: Die ersten drei Zutaten mit Eis schütteln. In ein hohes Glas über Eis abseihen und mit etwa 9 cl Sekt auffüllen.

7

Margarita

Es gibt wohl kaum einen besseren oder überzeugenderen Botschafter für Tequila als eine perfekt gemixte Margarita. Wer schon mal eine hatte, wird das bestätigen. Wer noch nie in den Genuss kam –und nur die 13-Euro-Flasche Tequila, gemischt mit einem grellen Margarita-Mix, kennt–, dem muss ich leider sagen: Sie haben keine Margarita getrunken, sondern Zitronensäure, Natriumbenzoat und Maissirup, die sich als Margarita ausgeben. Eine echte Margarita ist pure Lebensfreude im Glas. 

Zutaten:

  • 6 cl Tequila
  • 3 cl Limettensaft
  • 1,5 cl Cointreau
  • 0,75 cl – 1,5 cl Agavendicksaft (je nach Geschmack)

Zubereitung:

Alle Zutaten mit reichlich Eis in einen Shaker oder Mixer geben. Schütteln oder mixen, bis alles eiskalt ist. In ein Glas geben, mit einer Limettenscheibe garnieren und genießen.

8

Piña Colada

Die Piña Colada ist wie ein Urlaub im Glas, sozusagen der Cocktail-gewordene Typ im Hawaiihemd, der an der Bar jeden anquatscht und den man am Ende doch irgendwie sympathisch findet. Ihr haben Rumgetränke ihren zuckersüßen Ruf zu verdanken, aber mit etwas weniger Kokos und einem Spritzer Limette kann sie himmlisch schmecken.

Zutaten:

  • 6 cl Rum
  • 0,75 cl Limettensaft
  • 4,5 cl Ananassaft
  • 4,5 cl Kokoscreme

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit einer Handvoll Crushed Ice in einen Shaker geben und kräftig schütteln. In ein hohes Glas füllen und mit so viel Crushed Ice auffüllen, wie reinpasst.
  2. Mit Ananasblättern, einer Orangenscheibe und einem bunten Schirmchen garnieren.
9

Mint Julep

Lassen Sie sich vom Mint Julep nicht täuschen. Er mag wie ein harmloser, minziger Drink aussehen, aber in Wirklichkeit ist er ein ziemlich starker Bourbon-Cocktail, der nur von Minze und einem Hauch Zucker abgemildert wird. Trotzdem werden beim Kentucky Derby an zwei sonnigen Tagen über 120.000 Mint Juleps getrunken. Das zeigt: Mit viel Willen und Crushed Ice kann man auch einen starken Drink zum erfrischenden Sommer-Cocktail machen.

Zutaten:

  • 7,5 cl Bourbon
  • 1,5-2,25 cl Zuckersirup (je nach Geschmack)
  • 10-12 Minzblätter

Zubereitung:

  1. In einem Metallbecher die Minzblätter mit dem Zuckersirup leicht andrücken.
  2. Bourbon dazugeben und zu zwei Drittel mit Crushed Ice auffüllen. Umrühren, bis der Becher außen gefrostet ist.
  3. Den Rest des Bechers mit Crushed Ice auffüllen. Zwei Minzspitzen leicht andrücken und innen am Becher, nahe dem Strohhalm, befestigen.
10

Brooklyn

Unter den zahlreichen Varianten des Manhattan ist der Brooklyn ein echter Geheimtipp. Die entscheidende Zutat: Amer Picon. Wer den französischen Likör nicht Zuhause hat, findet mit Amaro Ramazotti und ein paar Spritzern Orangenbitter eine tolle Alternative, die perfekt zu Rye Whiskey, trockenem Wermut und Maraschino-Likör passt.

Zutaten:

  • 6 cl Rye Whiskey
  • 1,5 cl trockener Wermut
  • 0,75 cl Maraschino-Likör
  • 0,75 cl Amaro Ramazotti
  • 2 Spritzer Orangenbitter

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in ein gekühltes Rührglas geben.
  2. Eiswürfel dazugeben und kräftig rühren – bei kleinen Eiswürfeln etwa 10 Sekunden, bei großen bis zu 25 Sekunden.
  3. In ein gekühltes Coupette- oder Cocktailglas abseihen und mit einer Maraschino-Kirsche garnieren.
11

Boulevardier

Unter den unzähligen Varianten des Negroni ist der Boulevardier wahrscheinlich nicht nur die älteste, sondern auch die beste. Er ist eine köstliche Mischung aus Bourbon, Campari und süßem Wermut. Anstelle des herben Gins bringt der Boulevardier die sanfte Eichenholznote eines guten amerikanischen Whiskeys ins Spiel und verleiht der Orangennote des Campari eine angenehme Vanillenote. Mit seiner komplexen Kräuternote, der fruchtigen Süße und dem bittersüßen Charakter passt er perfekt zu jeder Gelegenheit, egal ob vor oder nach dem Essen.

Zutaten:

  • 4,5 cl Bourbon oder Rye Whiskey
  • 3 cl Campari
  • 3 cl süßer Wermut

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in ein Old-Fashioned-Glas mit Eis geben.
  2. Je nach Größe der Eiswürfel 10 bis 30 Sekunden lang rühren.
  3. Mit einer Orangenzeste garnieren.
12

Mai Tai

Wenn es um klassische Cocktails geht, hat wohl kein anderer so viel Unrecht erfahren wie der Mai Tai. Sie glauben vielleicht zu wissen, was ein Mai Tai ist, aber wenn Sie sich ein zuckersüßes, mit Säften überladenes Getränk vorstellen, liegen Sie falsch. Der ursprüngliche Mai Tai von 1944 ist ein herber und belebender Drink aus Rum, Limette, Orangenlikör und Mandeln – und einer der stärksten klassischen Cocktails überhaupt.

utaten:

  • 6 cl gereifter Rum 
  • 1,5 cl Orangen-Curaçao (z.B. Grand Marnier)
  • 1,5 cl Orgeat
  • 3 cl Limettensaft

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit Crushed Ice in einen Shaker geben und kurz schütteln.
  2. In ein tropisch anmutendes Glas geben und mit weiterem Crushed Ice auffüllen.
  3. Mit einer ausgepressten Limettenhälfte und einem Minzzweig garnieren, sodass es wie eine Palme auf einer kleinen grünen Insel aussieht.
13

Clover Club

„Man könnte wochenlang nichts anderes trinken als köstliche Gin-Sour-Variationen”, schreiben wir, „aber ich persönlich bezweifle, dass man etwas Besseres als den Clover Club findet." In seiner 120-jährigen Geschichte wurde der Clover Club – ein Gin Sour mit frischen Himbeeren und Eiweiß – gefeiert, verachtet, vergessen und erlebt nun seine Renaissance.

Zutaten:

  • 6 cl Hendrick's Gin
  • 2,25 cl Zitronensaft
  • 2,25 cl Zuckersirup
  • 3-5 frische Himbeeren
  • 1 Eiweiß

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einen Shaker geben. Zuerst ohne Eis schütteln, um das Eiweiß aufzuschlagen. Dann Eis hinzufügen und kräftig schütteln (10-12 Sekunden).
  2. In ein Coupette- oder Martini-Glas abseihen. Eine Zitronenzeste über dem Schaum ausdrücken und wegwerfen. Mit ein bis drei Himbeeren am Spieß garnieren.
14

Sidecar

Obwohl der Sidecar ein echter Cocktail-Klassiker ist, gibt es überraschenderweise kein einheitliches Rezept für diesen Sour. Barkeeper und Cocktail-Historiker streiten sich seit Jahrzehnten über die perfekte Mischung aus Cognac, Orangenlikör und Zitronensaft. Wir haben unzählige Varianten ausprobiert und die beste Version gefunden.

Zutaten:

  • 4,5 cl VSOP, älterer Cognac oder Brandy
  • 3 cl Cointreau
  • 2,25 cl Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einen Shaker geben und kräftig schütteln. Da es sich um einen Sour handelt, schüttelt man den Sidecar etwas kürzer als andere Sours, circa 5 bis 8 Sekunden.
  2. In ein gekühltes Coupette- oder Cocktailglas abseihen und mit einer Orangenzeste garnieren.
15

Gimlet

Der Gimlet ist ein klassischer Cocktail, der seine Wurzeln nicht in einer edlen Bar, sondern auf hoher See hat. Genauer gesagt, in der britischen Marine, die damals unter Skorbut litt. Bis Lauchlan Rose herausfand, wie man Limetten mit Zucker haltbar macht. So entstand Rose's Lime Cordial. Die Matrosen mischten es mit ihrem Rum, während die Offiziere ihren britischen Gin bevorzugten – und so entstand der Gimlet. Obwohl er auf dem Papier nur aus zwei Zutaten besteht, ist die Qualität des Cordials entscheidend. Der industriell hergestellte Rose's Lime Juice, den man heute im Supermarkt findet, ist nicht zu empfehlen. Stattdessen sollte man sein Cordial selbst zubereiten.

Zutaten Limetten-Cordial:

  • 225 g weißer Zucker
  • 225 ml warmes oder heißes Wasser
  • 45 ml frischer Limettensaft
  • Abrieb von 2 mittelgroßen oder 1 großen Limette
  • 30 g Zitronensäure

Zubereitung Limetten-Cordial:

  1. Die Limette(n) abreiben und den Abrieb in einen Mixer geben. Den Saft der abgeriebenen Limette(n) in den Mixer pressen.
  2. Zucker, Wasser und Zitronensäure hinzufügen.
  3. Auf mittlerer Stufe 30 Sekunden lang mixen.
  4. Durch ein feines Sieb abseihen.
  5. In Flaschen abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren oder sofort einen Cocktail mixen.

Zutaten Gimlet:

  • 6 cl Gin
  • 3,75 cl Limetten-Cordial

Zubereitung Gimlet:

  1. Alle Zutaten mit Eis in einen Shaker geben und 10-12 Sekunden kräftig schütteln.
  2. In ein Cocktailglas oder auf frisches Eis in einem Old-Fashioned-Glas abseihen und mit einer Limettenscheibe oder -zeste garnieren.
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Martini

James Bond versucht uns ja immer einzureden, der Martini sei ein Wodka-Drink, aber eigentlich war der Martini zunächst ein Gin-Wermut-Cocktail. Klar, Wodka-Martinis können auch lecker sein, aber wir sind der Meinung, dass sich die Aromen von Gin und Wermut perfekt miteinander verbinden und die 130-jährige Erfolgsgeschichte dieses Drinks sofort verständlich machen.

Zutaten:

  • 6,75 cl Tanqueray 10 oder Aviation Gin
  • 2,25 cl Dolin Dry Vermouth

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit Eis in ein Rührglas geben.
  2. Gut umrühren – je nach Größe der Eiswürfel 10 bis 25 Sekunden.
  3. In ein Cocktail- oder Martiniglas abseihen und mit einer Zitronenzeste garnieren.
17

Bee’s Knees

Der Bee's Knees – Gin, Zitrone und Honig – ist ein einfacher, aber raffinierter Drink mit einer spannenden Geschichte. Er wurde in den 1920er Jahren in Paris erfunden, und zwar von keiner Geringeren als der „Unsinkbaren” Molly Brown. Das ist die Frau, die den Untergang der Titanic überlebte und später zu einer bekannten Aktivistin, Frauenrechtlerin und gefeierten Persönlichkeit in Paris wurde. 

Zutaten:

  • 6 cl Gin
  • 2,25 cl Zitronensaft
  • 2,25 cl Honigsirup 

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit Eis in einen Shaker geben und 10-12 Sekunden kräftig schütteln.
  2. In ein Coupette- oder Martiniglas abseihen.
  3. Mit einer Zitronenzeste, einer Zitronenscheibe oder ganz ohne Garnitur servieren.
18

Aviation

Der Aviation ist nicht jedermanns Sache. Aber wer ihn mag, liebt ihn! Dieser klassische Gin-Cocktail, 1916 von Hugo Ensslin in New York erfunden, punktet mit dem blumigen und oft polarisierenden Crème de Violette und Maraschino-Likör. Ein bisschen Crème de Violette genügt, um eine große Wirkung zu erzielen. Diese Gin-Sour-Variante wurde vor über zehn Jahren von David Wondrich wiederentdeckt und trug maßgeblich zur Cocktail-Renaissance bei.

Zutaten:

  • 5,25 cl Gin
  • 2,25 cl Zitronensaft
  • 1,5 cl Luxardo Maraschino-Likör
  • 0,75 cl Crème de Violette
  • 0,75 cl Zuckersirup (optional)

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit Eis in einen Shaker geben und 10-12 Sekunden lang schütteln.
  2. Doppelt in ein Coupette-Glas abseihen und mit einer Maraschino-Kirsche garnieren.
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Last Word

Dieser Cocktail, bei dem alle Zutaten zu gleichen Teilen gemischt werden, haut ganz schön rein. Der Last Word wurde 1916 im Detroit Athletic Club erfunden und 2003 von dem legendären Seattle-Barkeeper Murray Stenson im Zig Zag Café wiederentdeckt. 

Zutaten:

  • 2,25 cl Gin
  • 2,25 cl Maraschino-Likör
  • 2,25 cl Grüner Chartreuse
  • 2,25 cl Limettensaft

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit Eis in einen Shaker geben und 12 bis 15 Sekunden lang schütteln. Etwas mehr Verwässerung tut diesem Cocktail gut.
  2. In ein Coupette-Glas abseihen und mit einer Maraschino-Kirsche, einer Limettenscheibe oder einfach ohne Garnitur servieren.
20

Ramos Gin Fizz

Der Ramos Gin Fizz, Ende des 19. Jahrhunderts von Barkeeper Henry C. Ramos in einer Bar in New Orleans erfunden, ist einer dieser Cocktails, für die man wirklich Lust haben muss, sie zuzubereiten. Denn man schüttelt den Ramos Gin Fizz sehr lange. Wirklich sehr lange. Wir reden hier von bis zu 12 Minuten. Aber dieser Gin-Cocktail ist die Mühe sowas von wert.

Zutaten:

  • 6 cl Gin
  • 1,5 cl Zitronensaft
  • 1,5 cl Limettensaft
  • 3 cl Zuckersirup
  • 2 Spritzer Orangenblütenwasser
  • 3 cl Sahne
  • 1 Eiweiß
  • 6-9 cl Sodawasser

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten außer Sahne und Sodawasser in einen Shaker geben. Verschließen und 15 bis 20 Sekunden ohne Eis schütteln. Öffnen, drei bis fünf Eiswürfel oder eine Handvoll Crushed Ice hinzufügen, verschließen und etwa drei bis vier Minuten lang schütteln.
  2. In der Zwischenzeit etwa 3 bis 6 cm Sodawasser in ein gekühltes, gerades Collins-Glas geben. Nun die Sahne hinzufügen und etwa fünf Sekunden schütteln.
  3. Den Cocktail durch das Sieb ohne Eis in das Glas gießen, bis die Flüssigkeit fast den Rand erreicht. Dann das Glas drei oder vier Minuten lang in den Kühlschrank stellen, damit sich der Schaum festigen kann.
  4. Sobald er fest ist, das Glas herausholen, mit einem Barlöffel ein kleines Loch in die Mitte des Schaums stechen und den restlichen Cocktail langsam in das Mittelloch gießen, bis der Schaumkopf über den Rand des Glases steigt.
  5. Mit einem Strohhalm garnieren.
21

Jack Rose

David Embury, Autor von „The Fine Art of Mixing Drinks”, ist eine der einflussreichsten Figuren in der Cocktailgeschichte. In seinem Buch von 1948 listet er die wichtigsten Drinks auf, die man kennen sollte: Martini, Daiquiri, Old Fashioned, Manhattan, Sidecar und...den Jack Rose. Ja, die Liste machte total Sinn, bis zum letzten Punkt. Der Jack Rose gehört in den Olymp der Cocktails? Wir waren selbst skeptisch. Bis wir erkannten, dass die Großartigkeit dieses Drinks komplett davon abhängt, ob man seine eigene Grenadine (also Granatapfelsirup) herstellt. Mit dem Sirup aus dem Supermarkt ist der Jack Rose wirklich nicht der Rede wert. Aber wer seine eigene Grenadine macht und sie mit Apfelbrandy kombiniert, erhält einen wunderbaren Drink.

Zutaten:

  • 6 cl Calvados oder Apfelbrandy
  • 2,25 cl Limettensaft
  • 2,25 cl Grenadine

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einen Shaker geben und 8 bis 10 Sekunden lang kräftig auf Eis schütteln.
  2. Doppelt in ein Coupette-Glas abseihen.
22

Negroni

Der Negroni ist praktisch unmöglich zu vermasseln und wurde seit seiner Erfindung durch Graf Camillo Negroni (oder vielleicht jemand anderen, wer weiß das schon?) im Jahr 1919 unzählige Male abgewandelt. Er bestellte damals eine Version des Americano, aber mit Gin statt Sodawasser. Wer weiß, und wen interessiert es, denn dieser Cocktail braucht keinerlei Hintergrundgeschichte, um seinen legendären Status zu verdienen.

Zutaten:

  • 3 cl Gin
  • 3 cl Campari
  • 3 cl süßer Wermut

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit einem großen Eiswürfel in ein Old-Fashioned-Glas geben.
  2. Fünf bis zehn Sekunden rühren.
  3. Mit einer Orangenzeste garnieren.
23

Tom Collins

Der Tom Collins ist einer unserer absoluten Basis-Drinks, erfunden irgendwann im 19. Jahrhundert (das genaue Datum ist schwer zu sagen) und in seiner heutigen Form entstanden, als Sprudelwasser allgemein verfügbar wurde. Obwohl er ein Klassiker ist, der sogar sein eigenes Glas hat, wird er oft übersehen. Dabei ist dieser Gin-Sour, mit Soda verlängert, ein herrlich einfacher und leckerer Drink.

Zutaten:

  • 6 cl Gin
  • 2,25 cl Zitronensaft
  • 2,25 cl Zuckersirup
  • 9-12 cl Sodawasser

Zubereitung:

  1. Gin, Zitrone und Zuckersirup mit Eis in einen Shaker geben und fünf bis acht Sekunden lang kräftig schütteln.
  2. Über frisches Eis in ein hohes (Collins-)Glas abseihen, mit Soda auffüllen und kurz umrühren, um das Soda mit den restlichen Zutaten zu vermischen.
  3. Mit einer Orangenscheibe und einer Kirsche oder alternativ mit einer Zitronenzeste garnieren.
24

Hemingway Daiquiri

Ernest Hemingway verbrachte viel Zeit in Havanna und wurde zum Stammgast des La Florida, einer kubanischen Bar, die für ihre köstlichen Daiquiris bekannt ist. Er war so ein Fan einer Variante mit Maraschino-Likör, dass die Bar sie nach ihm benannte. Natürlich war das bevorzugte Rezept des Schriftstellers ungenießbar alkoholhaltig. Deshalb bieten wir eine Möglichkeit, eine gemäßigtere – aber immer noch ausgezeichnete – Version des Hemingway Daiquiri zuzubereiten.

Zutaten:

  • 6 cl weißer Rum
  • 1,5 cl Limettensaft
  • 1,5 cl Grapefruitsaft
  • 0,75 cl Luxardo Maraschino-Likör

Zubereitung:

  1. Die Zutaten entweder mit fein geraspeltem Eis in einem Shaker schütteln oder in einem Mixer 10 Sekunden lang auf hoher Stufe mixen.
  2. In einem Stielglas servieren und mit einem finsteren Blick oder vielleicht einer Kriegsgeschichte garnieren.
25

Bloody Mary

Der perfekte Start in einen Sommertag? Ein entspannter Brunch mit einer richtig guten Bloody Mary. Es gibt unzählige Rezepte und man muss nicht mal Wodka nehmen, Mezcal oder Tequila funktionieren auch super. Jason O'Bryan verrät uns sein Lieblingsrezept, aber er hat eine eiserne Regel: „Bloody Marys trinkt man nicht nach Sonnenuntergang. Das fühlt sich einfach falsch an, fast schon wie ein Sakrileg." Also, dieses Rezept ist für den Morgen danach, nicht für den Abend.

Zutaten:

  • 4,5 cl Wodka
  • 9-12 cl Tomatensaft
  • 0,5-1 TL Meerrettich (je nach Geschmack)
  • 0,25 TL Worcestershiresauce
  • 1,5 cl Zitronensaft
  • 1-10 Spritzer Sriracha
  • 2 Prisen schwarzer Pfeffer
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Selleriesalz

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit Eis in ein Trinkglas geben.
  2. Dann zwischen diesem und einem zweiten Glas hin- und herschütten, um alles zu vermischen, aber nicht zu viel Luft in den Tomatensaft bringen.
  3. Das 5-6 Mal machen und mit einem Selleriestängel garnieren. 
26

White Lady

Die Entstehungsgeschichte der White Lady ist eine ziemlich fade Angelegenheit, deshalb ersparen wir Ihnen die Details. Der Cocktail bekam seine heutige Form im legendären Savoy Cocktail Book von 1930. Innerhalb weniger Jahre begannen Barkeeper, Eiweiß hinzuzufügen, was heute noch üblich ist. Wir halten uns aber lieber an das Rezept des japanischen Barkeepers Hidetsugu Ueno, der auf Eiweiß verzichtet und so seine eigene, raffinierte Version des Klassikers kreiert.

Zutaten:

  • 4,5 cl Gin
  • 2,25 cl Zitronensaft
  • Ein großzügiger Schuss (3 cl + ein Barlöffel) Cointreau

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit Eis in einen Shaker geben und kräftig schütteln (ca. 8-10 Sekunden).
  2. In ein gekühltes Coupette- oder Martiniglas abseihen und mit einer Orangenzeste garnieren.
27

Manhattan

Bei einem Manhattan kommt es wirklich auf die Details an. Man mixt einen Manhattan und denkt, man hat den perfekten Wermut gefunden. Aber dann probiert man ihn mit einem anderen Whiskey und er schmeckt plötzlich gar nicht mehr. Genauso ist es mit dem Whiskey und einem anderen Wermut. Wir haben monatelang verschiedene Kombinationen ausprobiert – immer den gleichen Rye Whiskey mit verschiedenen Wermuts und umgekehrt – und dabei festgestellt, dass es nicht den einen perfekten Whiskey oder Wermut gibt, sondern dass es darauf ankommt, wie die beiden zusammenpassen. Nach unzähligen Versuchen haben wir nicht den einen, ultimativen Manhattan gefunden, sondern gleich drei Varianten, die zu jedem Geschmack und jeder Stimmung passen.

Der opulente Manhattan

  • 6,75 cl Bulleit Rye
  • 3 cl Cocchi Vermouth di Torino
  • 3 Spritzer Angostura Bitters

Der dunkle Manhattan

  • 6,75 cl Dickel Rye
  • 3 cl Punt e Mes
  • 3 Spritzer Angostura Bitters

Der exzentrische Manhattan

  • 6,75 cl Sazerac Rye
  • 1,5 cl Lustau Vermut Rojo
  • 1,5 cl Punt e Mes
  • 3 Spritzer Angostura Bitters

Zubereitung für alle Varianten:

  1. Alle Zutaten mit Eis in ein Rührglas geben und 15-30 Sekunden rühren (je nach Größe der Eiswürfel). 
  2. In ein gekühltes Cocktailglas abseihen und mit einer Cocktailkirsche garnieren.
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Moscow Mule

Dieser Cocktail hat Wodka in den USA erst so richtig populär gemacht: Im legendären Cock 'n Bull in Los Angeles trafen zwei findige Geschäftsleute aufeinander: Der Besitzer von Smirnoff, der Wodka in den USA etablieren wollte, und ein anderer, der sein Ginger Beer an den Mann bringen wollte. So entstand der Moscow Mule. Die Mischung aus diesen beiden Zutaten, mit Limette und Bitters verfeinert, wurde um 1940 herum erfunden und half beiden Produkten zum Durchbruch. Das Cock 'n Bull schloss 1987 nach 50 Jahren seine Türen, aber der Moscow Mule ist nach wie vor ein Klassiker.

Zutaten:

  • 6 cl Wodka
  • 1,5 cl Limettensaft
  • 12-15 cl Ginger Beer
  • 2 Spritzer Angostura Bitters

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten mit Eis in einem Kupferbecher oder einem Becher mit Kupferbeschichtung verrühren.
  2. Mit einer Limettenscheibe garnieren.
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Vieux Carré

Der klassische Manhattan hat viele verschiedene Varianten, bei denen Rye Whiskey, Wermut und Bitters neu kombiniert werden. Und jede Variation hat ihren eigenen Namen, der oft auf das Viertel oder den Stadtteil anspielt, in dem sie erfunden wurde. Diese Version aus New Orleans stammt aus dem French Quarter – auch Vieux Carré genannt – und wird mit Bénédictine und Cognac verfeinert.

Zutaten:

  • 3 cl Rye Whiskey
  • 3 cl Cognac
  • 2,25 cl süßer Wermut
  • 0,75 cl Bénédictine
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • 2 Spritzer Peychaud’s Bitters

Zubereitung:

  1. 20-30 Sekunden lang kräftig rühren.
  2. In ein Cocktailglas abseihen und mit einer Zitronenzeste garnieren.
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Old Fashioned

Er ist der Urvater aller Cocktails: Der Old Fashioned wurde 1880 erstmals gedruckt erwähnt, aber es gibt ihn bestimmt schon länger. Sein Name ist Programm, denn er ist ein zeitloser Klassiker. Er ist einfach, aber vielseitig und wurde deshalb von Barkeepern seit über einem Jahrhundert immer wieder neu interpretiert. 

Zutaten:

  • 6 cl Bourbon oder Rye Whiskey
  • 0,75 cl Zuckersirup 
  • 2 Spritzer Angostura Bitters

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in ein Old-Fashioned-Glas geben, Eiswürfel dazugeben (je größer, desto besser) und 8-20 Sekunden lang rühren. 
  2. Ein dünnes Stück Schale von einer Zitrone (für Rye Whiskey) oder Orange (für Bourbon) abschneiden, dabei so wenig wie möglich von der weißen, bitteren Innenseite mitnehmen. Die Schale über dem Drink halten, mit der Außenseite nach unten, und leicht zusammendrücken, um die ätherischen Öle freizusetzen.