Mit diesen Pairings überraschen Sie Ihre Gäste
So wie ein maßgeschneiderter Anzug die Vorzüge seines Besitzers betont, wertet auch die stilecht kombinierte Cocktail- oder Weinbegleitung edle Speisen weiter auf. Klassische Pairings sind dabei zeit-, aber bestimmt nicht alternativlos. Wie wäre es stattdessen mit Chablis zum Kaviar oder einer Mousse au Chocolat mit White Russian? Hier stellen wir je drei exquisite Begleiter für die Lieblingsspeisen dieses Frühlings vor.
Räucherlachs und Kaviar
Klassisch: Champagner
Kaviar und Champagner: Mehr braucht es nicht, um die Gäste einer Party zu bewirten. Dieses klassische Pairing lässt Aromen und Texturen wunderbar miteinander verschmelzen. Der Champagner bietet spielerische Spritzigkeit und eine an Brioche erinnernde Tiefe. So setzt er einen perfekten Rahmen für die subtile Vielschichtigkeit des Rogens.
Kreativ: Chablis
Mit heller Säure und scharfer Mineralität umarmt der Chablis den salzigen Charakter des Kaviars – der dabei gleichzeitig viel Freiraum für die Entfaltung seiner feineren Nuancen erhält. Ein Chablis Grand Cru wäre für dieses Pairing allerdings weniger geeignet: Seine typische Eichenholznote arbeitet eher gegen den Rogen als mit ihm.
Cocktail: Vesper Martini
Der eisgekühlte Wodka, der oft als Begleiter zu Kaviar empfohlen wird, ist uns eine Spur zu druckvoll. Viel besser: ein Vesper Martini, gemixt aus Wodka, Gin und Lillet. Der Wodka besänftigt die krautige Note des Gins, und die Süße des Lillet besänftigt das Salz im Kaviar.
Grüner Salat und Gemüsegerichte
Klassisch: Grüner Veltliner
Gemüse und Salate sind anspruchsvoll, haben hohe Erwartungen an ihre Begleiter. Dank dieser österreichischen Weißweintraube gelingt aber auch hier das perfekte Pairing: Das spritzige, helle Gemüt des Grünen Veltliner spielt heiter mit Gemüsegerichten aller Art.
Kreativ: Provence Rosé
Salate kombinieren schon an sich diverse Geschmacksnoten. Ideal: ein Rosé, der mit sanfter Frucht und leichter Säure dezent Akzente setzt – ohne dass er sich dabei selbst in den Vordergrund drängen würde.
Cocktail: Gin Basil Smash
Mit seinem verspielten Botanical-Bouquet ist Gin ein wunderbarer Begleiter für Gemüse. Bereits der klassische Gin Tonic würde sich als passender Pairingpartner anbieten. Noch mehr Freude macht der Gin Basil Smash: Sein Zitronensaft bereichert das Grün auf dem Teller um helle Säure, das Basilikum ergänzt eine herzhafte Note.
Foie gras / Entenpastete
Klassisch: Sauternes
Dieses Pairing ist der Inbegriff einer perfekten Symbiose: Sauternes, der dekadente – und schon als Einzelgänger wunderbare – Dessertwein aus dem Bordeaux, bringt seine komplexe Honig- und Safransüße am besten zur Geltung, wenn man ihn mit einer seidigen, geschmacksintensiven Gänseleber paart.
Kreativ: Demi-Sec Vouvray
Im Vouvray spielt die Chenin- Blanc-Traube aus dem Loiretal ihr volles Potenzial aus. Er wird als Demi-Sec produziert, ist also weniger süß als Sauternes. Dafür bietet er Noten von süßen Äpfeln, Birnen, Kaki und kandiertem Ingwer, die perfekt mit einer Foie gras harmonieren.
Cocktail: Cognac Sazerac
Die Trauben des Cognacs verleihen diesem Cocktail seinen lebendigen Fruchtcharakter. Kombiniert mit der Kirsche im Peychaud’s Bitters und dem Anis im Absinth betont er die cremige Intensität der Gänseleber.
Sushi / Sashimi
Klassisch: Sake
Sushi ist vielschichtig, zart, lässt sich auch leicht übertönen. Es verlangt nach einem sehr subtilen Pairingpartner. Ein perfektes Match sind die ausdrucksstarken, dabei aber in sich ruhenden Ginjo- und Daiginjo-Sakes. Ihre ätherische Palette von Melonen-, Blumen- und Umami-Aromen dominiert den Fisch nicht, ergänzt ihn nur sanft.
Kreativ: Riesling
Mit der flirrenden Elektrizität eines trockenen Rieslings lässt sich die Lautstärke an der Getränkeseite hier etwas aufdrehen. Gleichzeitig schafft der Wein einen Raum, in dem sich das Sushi entfalten kann: Seine helle, lebendige Klarheit bringt Ordnung an den Tisch.
Cocktail: Bamboo
Ein fast vergessener Drink aus dem 19. Jahrhundert: Er besteht zu gleichen Teilen aus Fino Sherry und trockenem Wermut, wird mit einem knappen Teelöffel Zuckersirup und einem Hauch von Orangenbitter ergänzt. Das Ergebnis ist flüsterleise, bereichert Speisen um eine subtile, nussige Tiefe und eine sanfte, krautige Würze.
Pasta mit schwarzen Trüffeln
Klassisch: Barolo
Die besten Pairingpartner zeichnen sich manchmal durch ihre gemeinsame Herkunft aus. Im Piemont bestätigt sich diese Weisheit: Zu den berühmten Trüffeln der italienischen Region harmonieren die erdigen Aromen eines Barolo. Mit seinen säuerlichen Kirschnoten und kräftigen Tanninen balanciert der Rotwein die cremige Fülle der Pasta aus.
Kreativ: Xinomavro
Ein griechischer Rotwein, der nach dem ersten Schluck oft zu einem überrascht- respektvollen „Was ist das denn?“ inspiriert. Der kräftige Xinomavro zeichnet sich durch markante Tomaten- und Olivenaromen aus. Und ja: Sein Körper, seine Kühnheit und seine Tannine können es mit jedem Trüffel- oder Steinpilzgericht aufnehmen!
Cocktail: New York Sour
Schon der klassische Whiskey Sour wäre hier ein guter Partner. Sein Körper passt zur Intensität des Gerichts, seine Säure schneidet durch dessen Mächtigkeit. Unsere Upgrade-Empfehlung: Ergänzt um etwas Rotwein wird aus dem Whiskey Sour ein New York Sour – und damit die ideale Begleitung für eine Trüffelpasta.
Carne Asada
Klassisch: Mexikanisches Lager
Ein langer, entspannter Schluck eiskaltes Lagerbier nach dem Carne Asada (oder dem koreanischen BBQ): Mehr braucht es nicht. Das mexikanische Lager kontert gelassen die kräftige Schärfe des Rindfleischs – mit einer feinen, leichten Milde. Unsere Empfehlung: ein Modelo Especial.
Kreativ: Crianza Rioja
Die Tempranillo-Traube ist ein Chamäleon: im Alter dunkel und kräftig, aber auch in jungen Jahren, als Crianza, schon ein großer Genuss. Bei diesem Pairing spielt der jugendliche Wein seine Qualitäten aus. Mit saftigen, vordergründigen Aromen trifft er frontal auf die herbe Würze des Fleischs.
Cocktail: Single Village Fix
Einen Margarita servieren? Das wäre an dieser Stelle zu erwartbar. Dagegen ist der Single Village Fix ein unterschätzter Erfrischer aus Mezcal, Limettensaft
und Ananas-Gomme-Sirup. Seine tropische Fruchtsüße kontert die würzige Schärfe des Fleischs; mit seiner Säure und seinem Rauch ergänzt er das Gericht um weitere Dimensionen.
Mousse au Chocolat
Klassisch: Tawny Port
Schokolade plus Portwein: Das vielleicht naheliegendste Paar auf diesen Seiten ist wohl auch das verlockendste. Mit seinen nussig-dekadenten Aromen ergänzt der Dessertwein die weiche Wolke aus reichhaltiger Schokolade um eine Vielschichtigkeit.
Kreativ: Spätlese-Zinfandel
Geringerer Alkoholgehalt, dichtere Süße: Spätlese-Weine sind eine dezente Alternative zum Port. Beim Zinfandel wird die natürliche Saftigkeit der Rebsorte durch die spätere Ernte weiter intensiviert. Ein Wein, der die Schokoladen-Mousse mit seinem explosiven Hauch von roten und schwarzen Beeren umschmeichelt.
Cocktail: White Russian
Weder zu redundant (wie ein Schokoladen-Martini) noch zu weich (wie es der Grashopper wäre): Der White Russian gibt sich als sanfte, gleichzeitig ungebändigte Mischung aus Wodka, Sahne und Kaffeelikör – und begleitet das Dessert so mit köstlich-feiner Ironie.
