5 Whiskys aus Japan, die man probiert haben muss
Japan ist die wohl jüngste der großen Whisky-Nationen. In den letzten Jahrzehnten aber sicherlich auch eine der erfolgreichsten. Einige Nippon-Whiskys („Nippon“ ist übrigens eine westliche Schreibform des japanischen Wortes für Japan) zählen heute zu den besten Spirituosen der Welt. Ihr Vorbild: die schottischen Malts. Eine Kombination aus traditioneller Handwerkskunst und landestypischen Adaptionen – etwa die Nutzung lokaler Holzarten bei der Fasslagerung – haben den japanischen Whiskys ihren eigenen Charakter und zahlreiche Preise eingebracht. Das gilt für Blends ebenso wie für Single Malts. Oft sind die Nippon-Whiskys heute sogar höher bewertet als die Single Malt Scotch Whiskys. Wer einen volljährigen Yamazaki ergattert, hat zudem für die Zukunft investiert. Entdecken Sie 5 hervorragende Vertreter.
Suntory Yamazaki 18 years – der König der japanischen Whiskys
Eine Rarität. Als Wertanlage ebenso geeignet wie für den Genuss zu besonderen Anlässen. Wer einen 18 Jahre gereiften Yamazaki ergattert, steht vor der Qual der Wahl. Öffnen oder lagern? Wir sagen: öffnen und jeden Schluck dieses einzigarten Single-Malts genießen! Der runde, warme und manchmal gar ins Blumige reichende Körper in Kombination mit dieser nuancierten Vielfalt an Aromen sucht seinesgleichen. Da zahlt sich die aufwändige Lagerung in drei unterschiedlichen, nämlich japanischen, spanischen und amerikanischen Eichenfässern aus. Die Eiche steigt als angenehme Note zur Nase, wohingegen sich im Geschmack vor allem zarte Klänge von Trockenfrüchten wie Datteln und Kirschen sowie eine leichte Rauchnote finden. Der warme und lange Abgang unterstreicht den Charakter des Yamazaki.
Beim Yamazaki 18 years trinkt man zudem ein Stück japanischer Whisky-Geschichte mit. Die heute zum Mutterkonzern Suntory gehörende Yamazaki-Destillerie stellte vor fast genau 100 Jahren – nämlich 1923 – den ersten Single-Malt Japans her. Das Wissen hierfür hatten die Mitarbeiter zuvor in den Traditionsdestillerien Schottlands erworben. Seitdem hat sich viel getan. Wurden zu Anfangszeiten vor allem importierte Fässer eingesetzt, bringt heute auch der Einsatz heimischer Mizunara Eiche eine mild-scharfe Süße während der Reifung ein. Ab 899€.
Suntory Yamazaki 12 years – der jüngere Bruder
Auch mit kürzerer Lagerung bildet der Yamazaki ein exzellentes und beeindruckendes Bouquet aus. Zwar geht ihm im Vergleich zum sechs Jahre älteren Bruder ein wenig die Länge am Gaumen verloren, doch seinen preisgekrönten Charakteristika bleibt er nach wie vor treu: ein ausgewogener Körper wird von spannenden, weil facettenreichen Nuancen umspielt. Trockenfrüchte lassen sich ebenso entdecken wie eine leichte Honigsüße. Auch der Suntory Yamazaki 12 years zeichnet sich durch die Lagerung in japanischen, amerikanischen und spanischen Eichenfässern aus – und weiß diese Qualität zu nutzen. Und einen klaren Vorteil hat die sechs Jahre kürzer gelagerte Variante dieses Yamazaki Single-Malts: er ist deutlich leichter zu ergattern. Ab 149€.
Nikka Yoichi Discovery non peated – der Fruchtige
Exklusivität kann durch Qualität entstehen. Oder durch Verknappung. Beim Nikka Yoichi Discovery non peated kommt beides zusammen. Lediglich 20.000 Flaschen wurden 2021 von dem Single Malt abgefüllt und weltweit in Umlauf gebracht. Der Namenszusatz „non peated“ weist auf die Verwendung ausschließlich ungetorften Getreides hin. In Kombination mit seiner Farbgebung von hellem Ocker sorgt dies dafür, dass man sein intensives Bouquet förmlich mit Blicken schmecken kann. Eine gefällige Kombination heller Früchte, eine komplexe und doch angenehm dezente Süße und ein tolles Volumen zeichnen den Nikka Yoichi Discovery non peated aus. Abgefüllt wird er in der Nikka Destillerie auf der Insel Hokkaido mit 47%. Gründer Masataka Taketsuru war in den 1920er-Jahren eng mit Suntory-Vorgänger Kotobukiya verbunden, überwachte unter anderem den Bau der Yamazaki Destillerie und gründete schlussendlich mit Nikka Whisky den bis heute wichtigsten Yamazaki-Konkurrenten. Zum Glück! Ab 279€.
Nikka from the barrel – die gute Seele
Der erste Blend in unserer Liste. Mit seinem Alkoholgehalt von knapp über 50% zählt er zu den hochprozentigen Whiskys, dabei verstehen es die Nikka-Brennmeister exzellent, diese Kraft in ein beeindruckendes Volumen umzusetzen. Seine Herkunft kann und will der Nikka from the barrel nicht verstecken. Warum auch? Schließlich besteht seine Seele aus zwei echten Schwergewichten der Destillerie: dem Yoichi Single Malt und dem Miyagikyo. So bleibt er trotz seiner Kraft stets nuanciert, neben floralen lassen sich fruchtige Aromen erkunden. Der Geschmack ist kräftig, würzig mit unverkennbarer Eichennote und einer angenehmen Süße von Honig. Der Nikka from the barrel muss sich wahrlich vor keinem Blend aus Schottland verstecken. Ab 35€.
Suntory Hibiki Harmony – der Harmonische
Die Harmonie trägt dieser Blend völlig zurecht im Namen. Denn die Komposition, die Suntorys Chief Master Blender Koichi Inatomi und seinen Mitarbeitern gelungen ist, sucht ihresgleichen. Seit jeher ist das Blenden die Königsdisziplin der Japaner, der Suntory Hibiki Harmony unterstreicht diesen Anspruch. Und das, obgleich es sich um den Einstiges-Blend von Suntory handelt. Genau das Richtige für alle, die einen charakterstarken aber einfach zu trinken Whisky mit einer angenehmen Süße bevorzugen. Hier hat man einen echten Japaner im Glas, der sich aus zehn unterschiedlichen Malt- und Grain-Whiskys zusammenfügt und am Ende mehr als nur die Summe seiner Teile ist. DieAromen von Litschi und dezentem Sandelholz, dazu ein Hauch Rose, transportieren die Herkunft mit Stolz. Der Geschmack ist warm mit Noten von Honig, Zitrusfrüchten und weißer Schokolade. Wer die weiche Vielfalt eines Whiskys schätzt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Ab 75€.