Neue Ausstellung würdigt Nobelpreisträger

Vom 11. Juli bis zum 31. August 2024 zeigt das Grand Hotel Heiligendamm die Ausstellung „Nobel Heroes” von Peter Badge. Im Interview verrät der Berliner Fotograf, welche Laureaten ihn besonders beeindruckt haben.

Heiligendamm ist ein Ort der Begegnungen: Im Jahr 1793 gründete Friedrich Franz I., Herzog von Mecklenburg-Schwerin, dort das erste Seebad Deutschlands. Die „weiße Stadt am Meer” war während der Kaiserzeit ein beliebtes Urlaubsziel für den europäischen Hochadel. Seit 2001 beherbergen die klassizistischen Bauten an der Ostseeküste das Grand Hotel Heiligendamm. Der Ort, an dem sich bereits Staats- und Regierungs­chefs zum G8-Gipfel getroffen haben, widmet sich nun Nobelpreisträgern. Vom 11. Juli bis zum 31. August 2024 verwandelt sich die Lobby des Grand Hotels in eine Galerie, die Fotografien von Peter Badge zeigt. „NOBELS – Nobelpreisträger fotografiert von Peter Badge“ ist ein Projekt der Lindauer Nobelpreisträgertagungen, unter deren Leitung in den letzten 20 Jahren eine Sammlung einzigartiger Porträts entstanden ist. Eine Auswahl dieser Arbeiten werden nun in Heiligendamm ausgestellt.

Drei Fragen an den Fotografen Peter Badge

Für die Serie „Nobel Heroes“ haben Sie Nobelpreisträger porträtiert. Was haben Sie von den Laureaten gelernt?

Der Begriff der „stillen Größe“, den einst Winckelmann prägte, als er über seine Ausgrabungsfunde sprach, gewann eine neue Bedeutung für mich. Die unglaubliche Bescheidenheit und Höflichkeit der Laureaten, gepaart mit einem klaren Wissen, was sie geschaffen haben, hat mich immer wieder beeindruckt. Aus diesen Begegnungen habe ich sehr viel mitgenommen, gerade in Bezug auf meinen eigenen moralischen Kompass.

Sie haben bereits Persönlichkeiten wie den Dalai Lama, Nelson Mandela und Michail Gorbatschow fotografiert. Welche Begegnung hat Sie besonders bewegt?

Das ist schwer zu sagen, weil jede einzelne der über 500 Begegnungen besonders war. Natürlich sind Momente wie jene mit Obama im Weißen Haus, als er gerade Präsident geworden war, unvergessen. Aber auch die vielen Begegnungen mit John Nash Jr., dessen Leben in dem Oscar prämierten Film „A Beautiful Mind“ erzählt wurde, haben mich sehr bewegt und führten dazu, dass ich gemeinsam mit Jim Rakete den Film „Mind on Strike“ über ihn gemacht habe. Jede dieser Begegnungen war unglaublich bereichernd für mich. Andere Begegnungen waren sehr nachhaltig, wie jene mit Präsident José Ramo-Horta, der mich nach unserem Kennenlernen zum Honorarkonsul der Demokratischen Republik Timor-Leste in Deutschland machte.

Ihre Arbeit wird nun im Grand Hotel Heiligendamm ausgestellt. Was verbinden Sie mit diesem Ort?

Innovation, Geschichte und Begegnungen. Als Friedrich Franz I. auf Anraten seines Leibarztes Prof. Dr. Samuel Gottlieb Vogel das erste Seebad Deutschlands erbaute, hat er eine mutige Entscheidung getroffen, die schließlich zu Fortschritt führte. Ich finde Orte spannend, an denen Begegnungen passieren und wo auf verschiedenen Ebenen Fortschritt und Innovation entstehen kann – Heiligendamm ist so ein Ort für mich.