Bernhard Langer: „Man muss Ziele haben”

Bernhard Langer war der erste deutsche Golfspieler von internationalem Format. Nun nimmt der 67-Jährige Abschied von The Masters. Ein Resümee und Ausblick.
Durchbruch: Bernhard Langer gewann das Turnier „The Masters“ in Augusta, Georgia, 1985 zum ersten Mal. 

Im Jahr 1986 war Bernhard Langer die erste Nummer 1 der neuen Weltrangliste und damit der erste deutsche Golfer, der international Beachtung fand. Nach über 40 Jahren spielte er im April 2025 das prestigeträchtige „The Masters Tournament“ zum letzten Mal. Doch der Abschied ist eher ein Wiedersehen. Wie der Profisportler auf seine Karriere zurückblickt, erzählt er im Interview.

Wie erinnern Sie sich an Ihren ersten Sieg 1985?

Das war ein unglaubliches Gefühl. Ich war der erste Deutsche, der an diesem Turnier teilnahm. Solche Golfplätze wie in Augusta gab es damals in Europa nicht. Schon die Auffahrt zum Clubhaus beeindruckte mich.

Ihre beiden Siege sichern Ihnen lebenslanges Startrecht. Warum sollen es Ihre letzten „The Masters“ sein?

Der Platz wird immer wieder verlängert, und ich werde immer kürzer! Ich spiele als Senior, bin 67, und will nur spielen, wenn ich noch konkurrenzfähig bin. Aber ein Abschied von den Masters ist ja kein Abschied vom Golfsport.

Mit Team Europa gewann Langer sechsmal den Ryder Cup, 2004 als Captain. Deshalb ist die Rolex Submariner Date aus diesem Jahr seine Lieblingsuhr.

Kennt ein Bernhard Langer noch Herausforderungen?

Die stellen sich jeden Tag, an dem ich den Schläger schwinge. Man muss Ziele haben, damit sich das Training und der Schweiß lohnen. Ich halte den Rekord und habe 47 Turniere der PGA Tour Champions gewonnen. Gerne würde ich 50 schaffen.

Wie viel muss eine Golf-Legende noch trainieren?

Fitness gut 40 bis 60 Minuten am Tag, danach eine halbe Stunde Cardio. Ich trainiere gerne mit Gewichten, Bändern, Dehnung ist ebenfalls wichtig. Dazu kommt das golfspezifische Training, sämtliche Techniken vom Putten bis zum Bunkerschlag. Spiele ich ein Turnier, stehe ich sechs bis elf Stunden täglich auf dem Platz.

Klingt nach einem Uhrwerk. Sind Sie deshalb Testimonial von Rolex?

Die Marken Langer und Rolex passen gut zusammen. Die Uhren und ich stehen beide für Präzision und Beständigkeit. Rolex macht die besten Uhren, und ich habe immer versucht, das beste Golf zu spielen.

Was machen Sie, wenn Sie einmal nicht Golf spielen?

Ich habe Enkel! Es macht mir viel Spaß, mit ihnen zusammen zu sein. Außerdem bin ich ein gläubiger Mensch, lese täglich in der Bibel. Das gibt mir Ruhe und Kraft.

Beten Sie vor Turnieren?

Nicht nur vor Turnieren. Die Beziehung zu Gott ist wie die Beziehung zu meiner Frau. Man muss täglich miteinander reden, die Kommunikation am Laufen halten. Das ist wie in einer guten Ehe.

Golfen Sie manchmal einfach nur zum Spaß? Trauen sich Ihre Freunde das?

Ja! Es sind meine Freunde, die müssen mir nichts beweisen. Und ich kenne den Golfsport lange und gut genug, dass ich genau weiß, wie schnell man bei einem Schlag auch mal patzen kann. Bei mir war das Putten oft die Achillesferse.